Backhaus: Gemeinde Erkenbrechtsweiler

Aus der Geschichte der Backhäuser in Württemberg, lässt sich das Erkenbrechtsweiler Backhaus ableiten. So gab es bereits 1752 eine „Fürstliche Landesfeuerordnung“, die eine geringere Brandgefahr für Haus, Hof und Dorf, sowie weniger Holzverbrauch zum Ziel hatte. 1758 wurde diese dahingehend ergänzt, dass für die Kommunen der Bau der öffentlichen Backhäuser, Wasch- und Dörrhäuser verpflichtend wurde. 1808 wurden private Backöfen verboten.
Der Gemeindepfleger Goller erhielt am 18. Juni 1849 den Auftrag mit der Erbauung des Backhauses in Erkenbrechtsweiler.

Die Backvergabe wurde ab dem 03. März 1922 durch Losen an jedem Tag festgesetzt. Das Losen fand um 11:00 Uhr für den darauffolgenden Tag statt.

Das Backhaus ist weit mehr als ein Ort zum Brot backen. Bis heute dient das Backhaus auch als Ort der Geselligkeit, als Nachrichtenzentrale und als ein Treffpunkt für ein „Schwätzle“.

Im Sommer 2018 hat der Gemeinderat die grundlegende Neuausrichtung für den langfristigen Erhalt der Backkultur mit 2 Holzbacköfen und zwei Elektro- Steinbacköfen beschlossen. Die Holzöfen sollen zukünftig mit Scheitholz befeuert werden, aber auch das Anfeuern mit „Krähle“ ist weiterhin möglich. Das Scheitholz kann bei Bedarf direkt beim Losen erworben werden. Die Elektro-Steinbacköfen sind komplett mit Schamottesteinen ausgestattet, so dass hier das gleiche Backergebnis, wie bei den Holzbacköfen, erzielt wird. Zusätzlich stehen noch 2 Teigmaschinen bereit, in den auch kleine Mengen Teig zubereitet werden können, so dass das die Zubereitung des Brotteigs in haushaltüblichen Mengen erleichtert wird.

Dank den vielen Stunden der ehrenamtlichen Helfer und den EU-Fördermittel aus LEADER verfügt die Gemeinde Erkenbrechtsweiler nun wieder über ein zukunftsorientiertes Backhaus.

Das Losen findet immer 14-tägig montags um 18:00 Uhr im Backhaus statt.